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Einen nahestehenden Menschen pflegen und unterstützen

Sich um einen nahestehenden Menschen zu kümmern, kann sehr bereichernd und sinnstiftend, aber auch anstrengend und belastend sein.1 Die Umstellung auf die neue Rolle der/des Pflegenden fällt oft schwer. Vielleicht kümmern Sie sich um einen Elternteil, während Sie gleichzeitig die eigenen Kinder großziehen.2 Dann haben Sie nicht nur viel Verantwortung, sondern Sie kümmern sich auch um jemanden, der oder die sich vorher um Sie gekümmert hat. Vielleicht kümmern Sie sich um eine Partnerin, die unselbständiger und fordernder wird. Dadurch fühlt sich die Beziehung nicht mehr so gleichberechtigt an wie bisher. Egal, in welcher Situation Sie sich befinden, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit vorkommen, dass Sie wütend sind, mit dem Schicksal hadern2 und sich körperlich und seelisch erschöpft fühlen. Hier einige Anregungen, die Ihnen helfen können, Ihre pflegende Rolle wahrzunehmen und zugleich auch für sich selbst zu sorgen.

Eine nahestehende Person mit fortgeschrittenem oder metastatischem Brustkrebs unterstützen

Wenn Sie sich um jemanden mit fortgeschrittenem oder metastatischem Brustkrebs kümmern, können Sie auf vielerlei Weise helfen. Denken Sie daran, dass es der Person vielleicht schwer fällt, um Hilfe zu bitten. Fragen Sie sie, wie Sie am besten helfen können. Stellen Sie Fragen wie: „Wie kann ich dir heute helfen?“ oder „Was kann ich jetzt im Moment tun, um Dir etwas Stress abzunehmen?“. Schlagen Sie bestimmte Aufgaben vor, die Sie übernehmen könnten, auch wenn Sie sich nicht sicher sind, dass es hilfreich ist: „Was soll ich heute Abend kochen?“ oder „Was kann ich für dich einkaufen?“3 Das entlastet Ihr Gegenüber von der Aufgabe, sich selbst darum kümmern zu müssen.

Arten von Unterstützung

Es gibt vielerlei Möglichkeiten, einen nahestehenden Menschen zu unterstützen, und die Art von Hilfe hängt davon ab, was diese Person zum jeweiligen Zeitpunkt braucht. Ihre Unterstützung kann praktischer oder emotionaler Natur sein. Bei praktischer Unterstützung geht es oft ums „Tun“, bei emotionaler Unterstützung mehr ums „Sein“. Nachstehend einige Beispiele.4

Praktische Unterstützung

Praktische Unterstützung bedeutet aktive Hilfe. Das kann Hilfe im Haushalt sein, wie einkaufen, Essen kochen oder Wäsche waschen. Dazu kann auch gehören, der geliebten Person auf ihrem Weg durch das Gesundheitssystem und bei der Einhaltung der Behandlungsvorgaben zur Seite zu stehen.

Unterstützung bei der Koordination von Terminen

Eine wichtige Rolle pflegender Personen ist die Unterstützung der Patientin bei der Interaktion mit dem Brustkrebsteam. Hier ein paar Vorschläge, wie Sie helfen können:

  1. Nehmen Sie Kopien von Labor- und Pathologiebefunden sowie MRT/CT-Aufnahmen zu jedem Termin mit.5
  2. Helfen Sie der Patientin, vor den Terminen eine Liste mit Fragen zu erstellen. Sorgen Sie mit dafür, dass die Fragen gestellt und beantwortet werden.6
  3. Machen Sie bei den Terminen Notizen. Wenn Sie das Schreiben übernehmen, kann Ihr/e Angehörige/r besser zuhören. Sie können die Notizen nach dem Termin gemeinsam durchgehen.6
  4. Nehmen Sie ruhig aktiv am Termin teil, indem Sie sich zu Wort melden und Fragen stellen.
  5. Wenn die Ärztin/der Arzt ein Rezept ausstellt, prüfen Sie, ob Sie den Namen des Medikaments und die Dosierungsangaben lesen können. Fragen Sie nach, wofür bzw. wogegen das Medikament ist, ob es Nebenwirkungen hat und was bei Nebenwirkungen zu tun ist.5

Unterstützung im Behandlungsalltag

Es kann sein, dass Sie sich im Rahmen der Pflege auch um die Medikamente Ihrer Angehörigen kümmern müssen. Dazu kann das Ausstellen und Erneuern von Rezepten gehören, die Kontrolle, dass alle Medikamente wie angegeben eingenommen werden, und die Meldung von Nebenwirkungen an das Brustkrebsteam. Den Überblick zu behalten, ist wirklich nicht einfach. Hier ein paar Tipps, die die Organisation ein bisschen leichter machen können:

  1. Legen Sie einen Medikamentenplan an, der Ihrer Angehörigen als Erinnerungshilfe für Art und Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme dient.6 Das kann eine Tabelle sein oder die Einrichtung einer elektronischen Tablettenbox mit Alarmfunktion oder einer App.
  2. Führen Sie ein Medikamententagebuch. Notieren Sie den Namen des Medikaments, Verabreichungszweck, Dosierung, Beginn der Einnahme, eventuelle Nebenwirkungen oder Probleme sowie den Namen der verschreibenden Ärztin/des verschreibenden Arztes.5 Notieren Sie auch rezeptfrei erhältliche Medikamente wie Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Präparate.
  3. Halten Sie auch alle Änderungen von Symptomen oder der Stimmung der Patientin fest.5
  4. Wenn Sie ein Medikament abholen, prüfen Sie, ob der Name der Patientin auf dem Etikett steht, ob es das richtige Medikament ist und ob die Dosierungsangaben stimmen.5
  5. Erinnern Sie die Patientin daran, dass das Medikament aus gutem Grund verschrieben wurde. Erklären Sie ihr, dass es ihre Symptome lindern und das Fortschreiten des Krebses verlangsamen kann.

Emotionale Unterstützung

Manchmal kann es schon genügen, wenn Sie einfach nur da sind und zuhören. Lassen Sie den Menschen an Ihrer Seite weinen, sich beschweren oder Wut ausdrücken, ohne zu urteilen, aufzumuntern oder zu versuchen, Problemlösungen anzubieten.7 Akzeptieren Sie einfach ihre Gefühle. Jemanden zu haben, der zuhört und dem man seine Gefühle anvertrauen kann, kann sehr heilsam für Krebserkrankte sein.

Hier noch ein paar andere Möglichkeiten, emotionale Unterstützung zu geben:

  • Zusammen Musik hören8
  • Gemeinsam einen lustigen Film ansehen
  • Miteinander Karten spielen
  • Gemeinsam Freunde oder Verwandte besuchen8
  • Eine Spritztour durch eine schöne Landschaft unternehmen8

Es kann auch sein, dass die Patientin manchmal allein sein möchte und es satt hat, tapfer wirken zu müssen. Möglicherweise möchte sie ihre Ruhe haben und mit ihren Gedanken allein sein. Versuchen Sie, das nicht persönlich zu nehmen. Zu echter Nähe gehört es auch, jemandem bei Bedarf Freiraum zu geben. Schicken Sie der Person eine Nachricht, in der Sie ihr sagen, wie wichtig sie Ihnen ist und dass Sie sie lieben und bewundern. Erinnern Sie sie daran, dass Sie immer für sie da sind.

ZITATE

  1. Health in Aging Foundation. Tips for avoiding caregiver burnout. HealthinAging.org Tip Sheet. https://www.healthinaging.org/sites/default/files/media/pdf/HIA-TipSheet%20CaregiverBurnoutJune19_0.pdf. Abgerufen am 4. November 2019.
  2. National Cancer Institute. Caring for the caregiver. https://www.cancer.gov/publications/patient-education/caring-for-the-caregiver.pdf. Abgerufen am 4. November 2019.
  3. CaringBridge. 5 things to say to patients and caregivers besides “I’m So Sorry.” Caregiving. https://www.caringbridge.org/resources/what-to-say-to-patients/. Abgerufen am 6. September 2019.
  4. National Cancer Institute. Support for caregivers of cancer patients. About Cancer. https://www.cancer.gov/about-cancer/coping/caregiver-support. Abgerufen am 6. September 2019.
  5. Goodman S, Rabow M, Folkman S. Orientation to Caregiving: a Handbook for Family Caregivers of Patients With Brain Tumors. 2nd ed. San Francisco, CA: University of California, San Francisco; 2013.
  6. Cameron KA. Caregiver’s guide to medications and aging. Family Caregiver Alliance. https://www.caregiver.org/print/293. Abgerufen am 7. September 2019.
  7. Giving Emotional Support to a Loved One
  8. Suby M. Activities to do with a sick loved one. Hospice of the Red River Valley. https://www.hrrv.org/blog/activities-to-do-with-a-sick-loved-one/. Abgerufen am 9. September 2019.